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Ansichtskarten aus der Neuen Welt

Karten an Emilie

1893-1912

 

Aus dem Siegerland nach Amerika

Unser Ur- bzw. Ur- Urgroßvater Hermann Schneider wanderte 1887 aus dem Siegerland nach Amerika aus. Für ihn war es die einzige Möglichkeit, aus seinem Schicksalsrad auszubrechen, um einen Neuanfang zu wagen:

 Erst starb seine geliebte Frau im Kindbett, dann brachte ihn ein Geschäftspartner durch Wechselbetrug um Hab und Gut und um seinen guten Ruf als Wiesenbaumeister und Müller.

 

Hermann ließ seine kleine Tochter Emilie bei seinen Schwiegereltern in Trupbach zurück, um sie nach dem Aufbau einer Existenz in Amerika nachzuholen. Er sollte sie nie wieder sehen. In vielen anrührenden Briefen an seinen Bruder und seine Tochter erzählt er von der entbehrungsreichen Zeit in der Fremde. Aber bereits 1889 konnte Hermann als Reise-Agent einer deutschsprachigen Zeitung in Milwaukee Fuß fassen. Diese Briefe, die zugleich ein eindringliches Zeitdokument sind, haben wir in dem Buch „Geliebtes Kind- komm doch nach Amerika! Auswandererschicksal um 1887“ veröffentlicht. Es ist im Verlag „interconnections“ erschienen.

 

Vielen dieser Briefe legte Hermann farbige Ansichtskarten seiner Reiseorte bei und erklärt so vor allem seiner Tochter die Neue Welt in Bildern. Da Amerika als das gelobte Land galt, wischte er diesen Glauben mit dem schönen Satz: „Ihr habt eine Vorstellung von Amerika, wie die Kuh vom Sonntag“  und natürlich mit seinen Lebensberichten von der harten Realität vom Tisch.

 

Wir fanden diese Ansichtskarten so sehenswert, dass wir uns entschlossen, sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sie zeigen Sehenswürdigkeiten der USA um die Jahrhundertwende 1900 aus der Sicht eines deutschen Auswanderers. So vermitteln sie uns einen Blick in eine vergangene Epoche, die uns heute romantisch erscheint.

 

Emilys Enkelin Roselieb Prehn-Irle und Ur-Enkelin Ilka Irle

 

PS: Da wir die Originalität der Texte erhalten wollten, haben wir die manchmal eigenartig anmutende Satzstruktur und Wortwahl übernommen.

 

From the Siegerland to America

In 1887, our great-, respectively great-grandfather Hermann Schneider emigrated from the Siegerland to America. It was the only possibility to break out of his wheel of fortune in order to dare a new beginning.

 First, his beloved wife Emily died from childbed fever and then his business partner deprived Hermann of his property and good reputation as a meadow building master and miller by committing a draft fraud.

 

He left his little daughter Emily at his parents-in-law in Trupbach intending to fetch her after he had built up an existence in America. Hermann should never see her again. In many moving letters to his brother and daughter he writes about his life of hardship in the foreign country. Yet already in 1889 Hermann was able to gain ground as a German-speaking newspaper´s travel agent in Milwaukee. These letters, which are likewise an impressive contemporary document, have been published in our book „Geliebtes Kind- komm doch nach Amerika!-Auswandererschicksal 1887” (“Beloved child, come to America! Emigrant destiny around 1887”) by interconnections publishing house.

 

Hermann enclosed colored picture postcards of his travel destinations to many of his letters and in that way he explained the New World in pictures, especially to his daughter. Since America was regarded as the promised land, he brushed aside this belief with the nice sentence: „You have an idea of America like the cow on Sunday“ and certainly also by his life stories about the hard reality.

 

We found these picture postcards so worth seeing that we decided to make them accessible to a broad public. They show sights of the USA around the turn of the century from the viewpoint of a German emigrant. So they convey a glimpse in a bygone epoch which seems very romantic to us nowadays.

 

Emily´s granddaughter Roselieb Prehn-Irle and great-granddaughter Ilka Irle

  

PS: In order to maintain the character of the original texts as much as possible, we tried to transfer the sometimes weird and old-fashioned sentence structures and choice of words into English.

 

Roselieb Prehn-Irle, Jahrgang 1943, im Siegerland aufgewachsen, lebt heute in der Südpfalz. Architekturstudium in Braunschweig und Karlsruhe.  Nach ihrer Tätigkeit als Regierungsbaumeisterin und Stadtplanerin in Karlsruhe widmet sie sich nun der Malerei und dem Landleben.

 

Ilka Irle, 1966 im Siegerland geboren, hat Anglistik, Kunstgeschichte und Angewandte Sprachwissenschaften studiert und ist als Lehrerin und Autorin tätig. Sie hat eine erwachsene Tochter und interessiert sich für Kunst sowie andere Länder und Kulturen.

 

Beide Autorinnen haben einige der amerikanischen Nachfahren Hermann Schneiders besucht.